Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Wie jedes Jahr steigt die Anspannung und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest mit Beginn der Adventszeit. So wurde auch bei uns die Wohnung geschmückt mit einem Adventskranz auf dem Wohnzimmertisch.

Am Vorabend des Nikolaustages durften wir Kinder unsere Stiefel vor die Türe stellen. Die Frage, was der Nikolaus wohl bringen würde, ließ uns in der Nacht kaum Schlaf finden.

Am Morgen schauten wir gleich nach dem Aufstehen jeder nach seinem Stiefel. Darin fand sich ein kleines Auto bei meinem Bruder und bei mir neue Buntstifte sowie ein paar Leckereien. Darüber freuten wir Kinder uns riesig.

Unsere Eltern verhielten sich geheimnisvoll, was wir denn zu Weihnachten vom Christkind bekommen würden. Jedoch mit jedem Tag der verstrich, stieg nicht nur bei uns Kindern die Anspannung, sondern auch bei unseren Eltern.

Damit die Zeit nicht zu langsam verging, haben wir zusammen mit unserer Mutter Kekse gebacken oder Anhänger aus Wallnüssen für den Weihnachtsbaum gebastelt. Anderen Tags aus Glanzpapier und Strohhalmen Sterne geformt. Sogar einen großen Engel gebastelt, der dann auch die Fensterbank in der Wohnstube weihnachtlich zierte.

Draußen hatte es geschneit und es duftete herrlich nach frisch gebackenen Keksen aus der Küche. Bis Heiligabend waren es nur noch zwei Tage. Doch dieses Jahr waren nicht nur wir Kinder aufgeregt, sondern auch die Eltern. Sie tuschelten und wechselten das Gesprächsthema sobald auch nur mein Bruder oder ich in ihrer Nähe auftauchten. Beide fragten wir uns, was dieses wohl zu bedeuten habe, fanden aber keine Antwort darauf.

Endlich war der 24. Dezember gekommen. Wir Kinder durften nicht mehr in die Stube. Also sahen wir aus dem Fenster und hofften das Christkind oder den Weihnachtsmann zu sehen.

Am Nachmittag ging es dann erst zum Weihnachtsgottesdienst. Nach der Rückkehr durften wir endlich in die Stube, wo der Weihnachtsbaum erstrahlte. An ihm hingen auch unsere selbst gebastelten Strohsterne und Wallnüsse neben den Christbaumkugeln. Auf dem Stubentisch fanden sich auf kleinen Weihnachtstellern die selbstgebackenen Kekse neben Apfelsinen und Äpfeln. Es duftete herrlich. Unter dem Weihnachtsbaum lagen die Geschenke.

Nacheinander bekamen mein Bruder und ich unsere Geschenke vom Vater überreicht. Jeder öffnete sein Paket und wir beide staunten nicht schlecht als wir den Inhalt sahen. Es war jeweils eine Carrera-Bahn.

Daraufhin sagte meine Mutter, dass eigentlich nur eine für meinen Bruder vorgesehen war. Des mittags sei dann jedoch die zweite Bahn noch eingetroffen. Weshalb jetzt jeder von uns eine hätte.

Daraufhin lachten wir alle miteinander, denn dieses Weihnachtsfest war nicht nur für uns Kinder eine Überraschung sondern auch für unsere Eltern.

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