Contergan – Beteiligung an der Bedarfsforschung

Auf der Webseite des Bundesverbandes Contergangeschädigter wird nun über die Beteiligung berichtet:

Kraftvoller Start mit kraftvoller Fortsetzung.
Über 30 % der Contergangeschädigten beteiligen sich am Forschungsprojekt zur Ermittlung des
Unterstützungsbedarfs der Betroffenen

Und hier die dazu gehörigen Zahlenangaben aus der Pressemitteilung:

Die Zahlen im Einzelnen
Von den in Deutschland lebenden ca. 2.380 Betroffenen haben
– 810 der Betroffenen die Fragebögen ausgefüllt zurückgeschickt. Das entspricht einer Quote von
mehr als 30 % (Stand 05.05.2011).
– 297 Personen weiterführenden Interviews durch das Institut für Gerontologie Heidelberg
zugestimmt.
– 208 ihre Einwilligung gegeben, den Arzt ihres Vertrauens durch das Institut für Gerontologie
Heidelberg befragen zu lassen.
– 158 ihre Bereitschaft zu konzeptioneller Mitarbeit im Rahmen von Fokusgruppen zugesichert.

Für mich, die sich ganz bewusst nicht an dieser Art unseriöser Forschung beteiligt hat, wäre solch eine Beteiligungsquote kein Grund von einem kraftvollen Start zu sprechen; außer man erklärt eine „Minderheit“ für eine „Mehrheit“.

Mehrheit bedeutet in einem demokratischen Verständnis eine Beteiligung von mehr als 50%.

Insofern stellt sich die Frage, ob bei solch einem mageren Beteiligungsergebnis die gesammelten Datensätze überhaupt für eine wissenschaftlich zuverlässige und aussagekräftige Forschung herangezogen werden können.

Aus meiner Sicht ist dieses Forschungsvorhaben gründlich gescheitert!
Das ist auch gut so, denn es war, aus Nebensätzen der von mir angesprochenen Personen zu erkennen:
Es steht keine Verbesserung für jeden einzelnen Betroffenen dadurch in Aussicht, sondern es wird nur nach guten unwiderlegbaren Begründungen eines Umverteilungsanspruches unter den Contergan-/Thalidomidgeschädigten gesucht!

Als Contergan-/Thalidomidgeschädigte fordere ich die Anerkennung und dazu gehörige Schadenersatzleistung von Seiten des Staates, welche er mit der Haftungsübernahme eingegangen ist!
Es sind, nach meiner Einschätzung, schon reichliche Verfehlungen im Umgang mit diesem Skandal vorgekommen, sodass man bald nicht mehr daran vorbei kommt dieses als ein Verbrechen zu bezeichnen. (Höflich ausgedrückt!)

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