Nun haben wir hier Sommer mit wirklich hohen Temperaturen. Die Sonne strahlt vom Himmel und gleichzeitig beginnt das Stöhnen der Leute über die Hitze und die Trockenheit. Bereits in leichtester Bekleidung und ohne irgendwelche Anstrengung beginnt man zu schwitzen. Um wenigstens ein wenig von dem leichten Luftzug zu genießen steht die Terrassentür offen.
Ganz unerwartet sagt mein Mann: „Frau sieh mal, dort vor unserem Wohnzimmerschrank läuft eine Taube !!“
Wir beobachteten sie weiter. Die Taube lief ganz ruhig weiter in den Flur und wollte schon in unsere Küche. Doch wir sind vorsichtig auf sie zugegangen und haben sie dann wieder in Richtung unserer Terrasse dirigieren können.
Dort gaben wir ihr Futter und Wasser. Sie schien wie ausgehungert und war auch sehr durstig. Nun warteten wir, was als nächstes geschehen würde. Nachdem sie gefressen hatte, kam sie wieder ins Wohnzimmer stolziert.
Mein Mann holte sich unseren größten Kescher und ich bugsierte die Taube wieder in Richtung Terrasse. Dort fing mein Mann sie ein und wir setzten sie in eine unserer freien Volieren. Dabei schauten wir nach den verschiedenen Ringen und fanden heraus, dass es sich um eine Jungtaube handelte. Die Telefon-Nummer des Züchters war auch auf einem speziellen Ring vorhanden. Leider meldete sich auf unsere Anrufe niemand.
Dann kamen wir auf die Idee uns mit einem bekannten Taubenzüchter in Verbindung zu setzen, ob er sie weiter betreuen würde. Dazu war er bereit und erklärte uns, dass er schon des öfters von Züchterkollegen verflogene oder entkräftete Tauben aufgenommen habe, bis sie für ihren Weiterflug in den heimatlichen Schlag, fähig sind.
Das war für mich eine beruhigende Auskunft und auch schöne Erfahrung, denn es ist eine sehr schöne Taube, deren Leben ansonsten nicht mehr lange gedauert hätte.
Es ist immer wieder wundervoll zu erfahren, wie Tiere versuchen die Hilfe des Menschen zu erhalten und dann auch mit einem entsprechenden Verhalten versuchen sich zu bedanken.