Contergan – Die Suche nach der Wahrheit VIII

Gerade kam die folgende Pressemitteilung via Email hier an. Gerne stelle ich sie dem interessiertem Leser zur Verfügung.

——– Original-Nachricht ——–
Datum: Sun, 31 Oct 2010 09:33:06 +0100
Von: „www.contergan-sh.de“
An: uac@gmx.net
Betreff: PRESSEMITTEILUNG = Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen fordert vollständige Aufklärung

An:
Alle Conterganverteiler
(mit der Bitte um Weiterleitung)
die nationalen
und internationalen Medien

PRESSEMITTEILUNG VOM 30.10.2010

UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS CONTERGANVERBRECHEN

FORDERT
VOLLSTÄNDIGE AUFKLÄRUNG

Dem Bericht der
Deutschen Ärztezeitung – online von heute ist zu
entnehmen, dass
australische Conterganopfer
Klage gegen die Schadensverursacherfirma
Grünenthal GmbH
/ Stolberg eingereicht haben.
Hierbei überrascht, dass
die die Mutter des ältesten, klagenden
Contergan- / Thalidomidopfers das
fruchtschädigende Medikament
bereits 1955 eingenommen haben soll.

Zur
Erinnerung:

Thalidomid, die Wirksubstanz von Contergan, wurde –
gemäß
der Darstellung der Fa. Grünenthal – im Frühjahr 1954 im

Forschungslabor des Unternehmens „entdeckt“ und erhielt zunächst die

Bezeichnung „K 17“. Am 17.April 1954 wurde K 17 / Thalidomid beim

Deutschen Patentamt angemeldet. In der Folgezeit wurden klinische-
und
Tierversuche durchgeführt, deren wissenschaftliche
Aussagekraft in
Fachkreisen nach wie vor umstritten ist.
Bereits im November 1956 brachte
die Verkaufsabteilung des
Stolberger Unternehmens das thalidomidhaltige
Grippemittel Grippex
„versuchsweise“ im Raum Hamburg in den Handel. Am 1.
Oktober 1957
begann der rezeptfreie Verkauf thalidomidhaltiger Präparate –
unter
den Namen „Contergan“ und „Contergan – Forte“ – in der

Bundesrepublik Deutschland.

Soweit die offizielle Version der Fa.
Grünenthal GmbH.

Bereits in früheren Veröffentlichung stellte der
Untersuchungs-
ausschuss Conterganverbrechen (U.A.C.,)bedingt durch das
Resultat
eigener – bereits veröffentlichter – Recherchen, diese
Darstellung in Frage.

Wenn nun der gestrigen Meldung der Ärztezeitung –
online zu
entnehmen ist, dass zu den australischen Contergan – Klägern
auch Opfer
gehören, deren Schädigungen der Thalidomideinnahme der Mutter
im
Jahr 1955 zugrunde liegen; dem U.A.C. der Bericht eines
Geschädigten
des Jahrgangs 1954 aus Österreich vorliegt und
die ersten, bekannten
deutschen Conterganopfer im
Dezember 1956 und März 1957 geboren wurden,
so
stellt sich dem objektiven Betrachter die berechtigte Frage, wie
dies
mit den Behauptungen der Fa. Grünenthal GmbH
in Einklang zu bringen
ist.

Zur ergänzenden Verdeutlichung:

In Australien wurden
thalidomidhaltige Produkte unter den Namen
Asmaval, Distaval, Tensival,
Valgis und Valagaine vermutlich
zwischen 1960 und Anfang 1962 vertrieben.
Der Verkauf in Österreich
fand zwischen 1958 und Dezember 1960 unter der
Bezeichnung
Softenon statt.

Auf den Internetseiten der
Schadensverursacherfirma Grünenthal
GmbH ist auf den Seiten zum Thema
Contergan u.a. zu lesen:

„Grünenthal wünscht sich die sachliche und
historisch fundierte
Auseinandersetzung mit diesem Thema.“ Nur schade,
dass Grünenthal
und deren Eigentümer, die Familie Wirtz, eine fundierte,
historische
Bewertung des Themas Contergan boykottieren in dem sie
Betroffenen den
Zugang zum Firmenarchiv verweigern; in Sachfragen auch auf

das Firmen- oder Geschäftsgeheimnis verweisen.

Sonderbar, dass es weder
die Bundesregierung, noch deren
nachgeordnete Stellen, es für nötig
erachten in der Sache aktiv
zu werden.

Seltsam, dass der Bericht der
Sunday – Times vom 8. Februar
2009 unter dem Titel „Thalidomide was created
by the Nazis“ keine,
wie in ähnlich gelagerten Vorwürfen umgehend
angestellten, Recherchen
der unterschiedlichsten Stellen
auslöste.

Merkwürdig, dass die Schadensverursacherfirma Grünenthal
GmbH
, die sonst wenig zurückhaltend ist, wenn sie eine Schädigung ihres

Images befürchtet, die Vorwürfe des U.A.C. in der Vergangenheit
nicht
dementiert hat.

Fürchtet die Eigentümerfamilie Wirtz und das
Unternehmensmanagement
, das die ganze Dimension des
Grauens, dass ihr
„Wundermittel“ Thalidomid über abertausende von
Menschen und Familien
gebracht hat, offenbar wird und, dass dies
gesellschaftliche oder
wirtschaftliche Konsequenzen für sie haben
könnte?

Geht die
Bundesregierung den erhobenen Vorwürfen nicht nach, weil man
den Ausfall
eines finanziell potenten Steuerzahlers und Mäzens fürchtet?

All dies
wären keine Gründe dafür, dass die Contergan-
/ Thalidomidopfer über
die Hintergründe ihrer Leiden, Not
und Schmerzen im Unklaren gelassen;
auf den ideellen und materiellen Schäden die in die Milliarden von Euros
gehen, sitzen gelassen werden.

Der U.A.C. appelliert heute noch einmal
eindringlich an die Verant-
wortlichen in Staat und Gesellschaft, aber auch
an die Grünenthal –
Eigentümerfamilie Wirtz, endlich das Schweigen und
das Verwirrspiel
um die wahre Geschichte von Thalidomid zu beenden.
Nach
Ansicht des U.A.C. ist es an der Zeit, dass die
Verantwortlichen ihre
Schuld offenlegen und begleichen.

Kontakt:
Untersuchungsausschuss
Conterganverbrechen (U.A.C.)
c./o. Stephan Nuding (Sprecher)
Im Aehlemaar
1c
51467 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202/1882677
Mobil: 01577/2117554
Email:
uac@gmx.net

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Hier sei noch der Link zum Bericht der Ärztezeitung.de angefügt.

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